Mission „Himmel“
Ach trügen mich zwei Putten
hinauf ins Schwarz der Nacht
Ins sterngespickte Bettlein
Von Mondesglanz bewacht
Gedanken blieben irdisch
Und Träume würden frei
Zeiten verschmelzen innig
Was wär denn schon dabei
Ich streute alte Asche
hinab ins Erdenreich
auf Bäumelein und Blümchen
auf Seen und den Teich
So könnte ich entgiften
Den Groll vergangner Zeit
Es blühten dunkle Rosen
Für Stunden nur zu zweit
Ist meine Mission „Himmel“
Am Nachtesend’ vollbracht
Trägt mich zurück ein Sternlein
Wenn gelbe Sonne fast schon lacht
© emmi butterfly
Wenn Nebel Waldesruh umfängt
Wenn Nebel Waldesruh umfängt
und frühe Dunkelheit
die lange Nacht einlenkt
erwachen sie aus ihrem Schlaf
große Gestalten von Magie
ihr Bunt leuchtet wie Sterne
unterschätze diese nie
sie zeigen sich so gerne
Frau Sonnenblume schwingt das Beine
Sie will Herrn Rotblatt imponieren
Auf dass ihr gelb noch einmal scheine
Ich hör sie lieblich schon soufflieren
Fräulein Kürbis wippt im Takte
Wirft Vöglein ein paar Körner zu
Ihre Verliebtheit ist längst Fakte
Das wissen bald auch ich und du
Herr Drachen hats ihr angetan
Sie steht auf seine Farben
flirtet ihn ohne Pause an
will sich an seinem Flug erlaben
Lord Rabe bleibt recht unerkannt
Er zeigt sich offen gerne nie
Hat sich ins Schwarze Nichts verbannt
Will krähen seine Melodie:
„Wenn Nebel Waldesruh umfängt
und frühe Dunkelheit
die lange Nacht einlenkt
erwachen sie aus ihrem Schlaf“
© emmi butterfly
Feuervogel
Trete schüchtern aus dem Schatten
Nacht trägt schon ihr schwarz Gewand
Himmel ähnelt Sternesplatten
Meinen Stern ich unlängst fand
Tannen scheinen gar wie Gnome
Führen schweigend mir Gespräch
Fürchte mich auf seltne Weise
Fürcht an eigner Angst ich brech
Mut verließ mich längst vor Stunden
Mut den ich eh kaum besaß
Trage nur ein Tröpfchen Hoffnung
Dessen Kraft sich mir ermaß
Vogel, süßer Feuervogel
Wo bleibst du, ich warte hier
Wolltest kommen mich zu holen
Sehne mich so sehr nach dir
Streichele mein Tröpfchen Hoffnung
Silbern blinket es mich an
Heiser scheint es mir zu flüstern:
„Vertrau, dass sich was ändern kann“
Müde irr ich schleppend weiter
Dornen stechen meinen Fuß
Rotes Blut befleckt den Boden
Rot wie zarter Feuergruß
Plötzlich bebt die ganze Erde
Find an Wurzeln letzten Halt
Fühl mich blind und taub und kraftlos
Bis es meinen Namen hallt
Raffe eisern letztes Denken
Spinnen kreuzen sanft mein Haar
Seligkeit füllt meine Seele
Der Feuervogel ist nun da
Er landet vorne auf der Lichtung
Renne hin mit letzter Kraft
Sehe dich auf seinen Flügeln
Sehe du hast es geschafft
Deine Augen sprechen Bände
Arme sehnsuchtsvoll erstarrt
Warte Geliebter, noch paar Schritte
Dann beginnt die Himmelsfahrt
Stolpere die letzten Meter
Über Stock und über Stein
Einzig ist mein lahmer Wille
Möchte endlich bei dir sein
Dann erreiche ich den Vogel
Ziehst mit letzter Kraft mich hoch
Spüre keine Körperschmerzen
Spüre nur ich liebe noch
Kaum berühr ich rote Federn
Schwingt der Vogel sich hinauf
In den fernen Liebeshimmel
Lässt unserer Sehnsucht freien Lauf
© emmi butterfly
Elfennebel
ich spüre den Nebel
der kalt
meine Füße umwebt
während ich barfuß
über die Wiese gleite
ein Seidentuch nur
hüllt mich ein
deine Hand
habe ich längst
im müden Tagwerden
verloren
ich konnte irgendwann
deine Finger
nicht mehr fühlen
die zart mein Handgelenk
umfassten
meine Haare sind feucht
spröde meine Lippen
die du eben
noch küsstest
ich schwebe elfengleich
hinein in diesen Tag
und wünsche mir
es sei noch nicht
der letzte...
© emmi butterfly
Regenfäden
Regenfäden spannen sich
Vom Himmel hin zur Erde
Bin hinter Glas und schütze mich
Damit ich nass nicht werde
Ich träum‘ mich stumm durchs Regenmeer
Als trüg‘ das Wasser Worte
Jedes Fädlein letternschwer
Fällt sanft an Erdenorte
Der Himmel selbst erzählte leis‘
Von Vögeln und von Weiten
Was er so alles Schönes weiß
Auf unzähligen Seiten
Mein Garten würd zum dicken Buch
Mit zarten Wasserzeilen
Bekäm‘ davon niemals genug
Würd ewig hier verweilen
(c) emmi butterfly